Tracking beim Shopping: Im Kaufhaus durchleuchtet

Nicht nur Online-Shops werten uns komplett aus, sondern auch der stationäre Handel versucht an unsere Daten heranzukommen. Dafür werden die WLAN-Zugänge der Smartphones angezapft. Die verraten mehr, als uns Kunden vielleicht lieb ist. Und das ist nicht der einzige Trick.

Shopkick nennt sich eine App, die aus den USA kommt aber auch in deutschen Parfümerien oder Elektromärkte schon eingesetzt wird. Das Programm fürs Smartphone ist ein raffiniertes Rabattsystem. Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat sich Shopkick genau angeschaut:

„Man bekommt Bonuspunkte allein dafür, dass man einen Laden betritt. Und es gibt Zusatzpunkte z.B. wenn man in einem Laden sich bestimmte Produkte ansieht. Also Verbraucher werden ein bisschen gesteuert durch diese Shopkick-App.“ Christian Gollner, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

… und außerdem natürlich ausgespäht, denn das Programm registriert, wohin der Kunde gegangen ist, welche Produkte er gerne kauft und wieviel Geld er ausgibt. Vieles davon kann aber auch ohne die App ausgekundschaftet werden – über die WLAN-Netze der Händler. Wenn das Smartphone nach einer solchen Funkverbindung sucht, gibt es jede Menge Daten preis. Für den Kunden hat das Konsequenzen.

„Es wird ein Profil erstellt zu einem bestimmten Smartphone. Und es gibt mittlerweile im Versuchsstadium Systeme, bei denen wird an einem Regal der Preis verändert, durch veränderbare Preisschilder je nachdem welche Person vor dem Gerät steht.“
Christian Gollner

Wer mehr Geld hat, zahlt also mehr. Dynamik Pricing heißt das im Marketing-Deutsch.

Ein Artikel von Christian Sachsinger, BR-Computerexperte und tätig für die Redaktion Wirtschaft und Soziales beim Bayerischen Rundfunk.