Online-Tracking: Wie Verbraucher im Internet ausgespäht werden

Wir hinterlassen Spuren im Internet – jede Stunde, jeden Tag. Und das längst nicht mehr anonym. Mit Hilfe teils perfider Methoden haften sich so genannte Datensammler an unsere Fersen und „tracken“ uns – und das vor allem aus einem Grund: Wir sollen mehr Geld ausgeben.

Im Zentrum des Tracking: Das „digitale Ich“

Der Begriff Tracking (zu Deutsch „Verfolgen“ oder „Nachspüren“) bedeutet, dass die Surfhistorie eines Internetnutzers gespeichert wird. Wer Websites besucht, gibt Informationen über sich preis: Welche Internetseiten er besucht, was er bei Onlinehändlern kauft, was er mit „Gefällt mir“ bei Facebook bewertet. Mit diesen Informationen erstellen Datensammler wie Suchmaschinenbetreiber, Internetanbieter und soziale Netzwerke ein „digitales Ich“ des Internetnutzers – zumeist mit dem Ziel, die angezeigte Werbung auf ihn zuzuschneiden. Idealerweise steigert das sein Kaufverhalten.

Ich gehe also beispielsweise auf die Seite einer Modefirma und anschließend zu Facebook. Dort will mich das soziale Netzwerk dann mit Werbung für eben diese Marke locken.

„Die wissen ganz genau, wann ich mich ins Internet eingeloggt habe – und zu welcher Zeit und wie lange ich drin gewesen bin. Wenn ich eine Webseite ansurfe, wird auch dort geloggt: Welcher Nutzer kommt denn hier an? Das passiert über die IP-Adresse, das ist also quasi wie eine Hausnummer.“
Andreas Hentschel von der Computerzeitschrift Chip

Cookies und IP-Adresse: Unsere Fußspuren im Netz

Das Sammeln der Nutzerdaten ermöglichen so genannte Cookies. Das sind kleine Dateien, die beim Besuchen einer Internetseite auf dem Rechner gespeichert werden. Mit ihrer Hilfe können die Datensammler den Pfad des Nutzers im World Wide Web nachzeichnen. Identifizierbar sind Internetnutzer durch ihre IP-Adresse, die ihnen der Internetanbieter zuweist. Der IP-Adresse an sich kann noch kein Nutzerverhalten zugeordnet werden. Internetgiganten wie zum Beispiel Google bieten jedoch inzwischen private Dienste wie Mailprogramme an – hat sich der Nutzer dort eingeloggt, können ihn die Anbieter relativ einfach mit Informationen aus dem Werbedatenpool in Verbindung bringen.

Den Originalartikel von Bayern 2 Notizbuch mit Tipps, wie Sie Datensammlern aus dem Weg gehen können, finden Sie auf der Seite des Bayerischen Rundfunks.