Sammelwut: Was weiß Google über mich?

Mailen, die Route in den Urlaub planen, wichtige Termine in den Kalender schreiben, Videos schauen – geht alles im Internet oder mit dem Smartphone. Und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass Sie das alles mit ein und demselben Anbieter machen: mit Google! Und weil wir so viel mit Google machen, weiß Google so viel davon was wir machen. Ein Beitrag von Joachim Dangel.

Das volle Programm liefern Google alle, die ein Android-Handy haben und mit Google auch mailen – und das ist ein Großteil! Da weiß Google dann Dinge, die wir schon längst wieder vergessen haben: Wo wir vergangenen Freitag in der Mittagspause Essen waren, wonach wir vor einer Woche gesucht haben, wie oft wie beim Arzt waren und wann und wo im Urlaub.

Außerdem analysiert Google was wir suchen und machen und leitet daraus unser Alter und unsere Interessen ab. Und da liegt der Konzern oft erschreckend richtig. Alternativ fragt Google ja auch mal gerne direkt „kennen Sie den und den“ oder „mögen Sie dies und jenes“ – wenn wir das dann gleich brav beantworten, ist Google natürlich happy

Mails werden mitgelesen

Google sucht nach Schlagwörtern – mit dem gleichen Ziel wie immer: Werbung besser und gezielter verkaufen! Wenn Sie also einem Freund in einer Mail etwas über Bangkok schreiben, dann kann es sein, dass Sie beim Surfen plötzlich ganz zufällig Anzeigen für Flüge nach oder Hotels in Bangkok bekommen.

Was viele nicht wissen: Es werden nicht nur die Googlemails selbst durchsucht – es reicht, dass einer Googlemail hat. Die des Mailpartners wird dann automatisch mitgescannt – egal bei welchem Anbieter der ist.

Kann ich Googles Sammelwut eindämmen?

Es geht – aber es ist anstrengend. Es fängt damit an, dass man sich bei seinem Googlekonto immer wieder an und abmelden kann und nicht dauerhaft eingeloggt bliebt. Dann weiß Google weniger über mich, manche Dienste gehen aber nicht oder erst dann, wenn ich mich wieder anmelde.

Sie können andere Suchmaschinen benutzen, immer wieder Cookies löschen oder ganz blockieren – das macht das Surfen aber mühsamer.

Letztendlich muss man sich eben auch klar machen, dass Google die Dienste kostenlos bereitstellt und das alles eben sehr komfortabel funktioniert – und dafür zahlen wir mit unseren Daten. In welchen Ausmaß muss jeder selber wissen.

Und: Immerhin ist Google in Sachen Datensammeln sehr transparent und sagt uns sogar, was es über uns weiß! Hier haben wir Links für Sie zusammengestellt unter denen Sie sehen, wie Google Sie sieht. Da können Sie auch Einstellungen ändern oder abstellen.

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